Zeitungsartikel aus dem Donaukurier vom 10.08./11.08.2013:
"Der beste Schulhund der Welt"
Allersberg (jsm) Die Briefe und Liebesbekundungen waren zahlreich: "Tessa, du bist der beste Schulhund der Welt" und "Wir vermissen dich in den Ferien", hieß es darauf.
Die Botschaften stammten von den Kindern der Sybilla-Maurer-Grundschule in Allersberg zum Abschluss eines Schulprojekts. Während diesem hatten die Schüler einen vierbeinigen Begleiter zu Seite gestellt bekommen: den Rauhaardackel Tessa vom Waldesgraben. Bis zuletzt waren die Kinder begeistert von ihrem Schulhund, sogar ein Lied schrieben sie für Tessa. Die dreijährige Tessa hat die Ausbildung zum "Hund im Therapieeinsatz" bei den Johannintern erfolgreich abgeschlossen und deswegen ihr Frauchen, Birgit Vollmer, an bestimmten Tagen in die Grundschule begleitet.
In ihrer Tätigkeit als Schulpsychologin setzte Lehrerin Vollmer ihre Hündin als Therapiebegleithund bzw. Schulhund bei der schulpsychologischen Arbeit ein. Damit landete sie einen Volltreffer in ihrer Schulklasse 3b in Allersberg. Die Kinder waren begeistert und sind jetzt nach Abschluss des Projektes zum Schuljahresende sogar richtig traurig, dass sie von dem Dackel Abschied nehmen müssen. Vollmer betreut im Schulamtsbezirk 14 Schulen schulpsychologisch. Die meisten Stunden hatte sie in der Klasse 3b in Allersberg. So bot es sich an hier Tessa zum Schulhund zu machen. Der Plan wurde von allen zuständigen Stellen genehmigt und im Einvernehmen mit den Eltern beschlossen. Seit dem hängt Tessas Steckbrief mit dem Titel "Auf den Hund gekommen" am schwarzen Brett der Schule. Darin gibt es Informationen über die Einsatzmöglichkeiten eines Therapiebegleithundes.
Die Schulpsychologin übte mit den Kindern und Tessa wöchentlich, unter anderem Entspannung, Regelakzeptanz oder Durchsetzungsvermögen sowie Trauerbewältigung. Spielerisch lernten die Kinder dabei auch den richtigen Umgang mit einem Hund: Sie bauten Ängste vor dem Tier ab. In der Klasse 3b entwickelte sich mit Tessa das Wir-Gefühl positiv. So feierten die Schüler auch gemeinsam den Abschluss des Projektes. Es gab ein Klassenfrühstück, bei dem alle Erinnerungen schwelgten: an die gemeinsamen Ausflüge in die Natur, den Fasching, in dem Tessa als Elch verkleidet wurde oder an die Momente, wenn der Dackel mal wieder ein Pausenbrot stahl. Danach fassten sie ihre Gedanken in Briefe an Tessa zusammen. Für die Hündin nichts besonderes mehr: Sie hat bereits mehrere hundert im Laufe des Schuljahres bekommen.
Von Josef Sturm